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Hochbau: Daten und Normen im Bauwesen

Baulexikon

Lesedauer: 11 min

Was ist Hochbau?

Der Hochbau ist eine der zentralen Disziplinen des Bauwesens und umfasst die Planung, Errichtung und Instandhaltung von Bauwerken, die sich oberhalb der Erdoberfläche befinden. Hierzu zählen eine Vielzahl von Gebäudetypen wie Wohnhäuser, Bürogebäude, Schulen, Krankenhäuser, Einkaufszentren und vieles mehr. Diese Bauwerke prägen das Stadtbild und sind essenziell für das tägliche Leben und Arbeiten.

Die Bedeutung des Hochbaus liegt nicht nur in der Schaffung von Wohn- und Arbeitsräumen, sondern auch in der Verbesserung der Lebensqualität und der nachhaltigen Entwicklung unserer Städte. Hochbauprojekte müssen dabei vielfältigen Anforderungen gerecht werden: Sie sollen nicht nur funktional und ästhetisch ansprechend sein, sondern auch energieeffizient und umweltfreundlich. Dies erfordert ein hohes Maß an Planung, Präzision und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren des Bauprozesses.

Zu den Herausforderungen im Hochbau zählen die Einhaltung strenger Bauvorschriften und Normen, die Gewährleistung von Sicherheit und Stabilität, die Integration moderner Technologien und die Berücksichtigung ökologischer Aspekte. Gleichzeitig müssen Kosten und Bauzeiten im Blick behalten werden, um Projekte wirtschaftlich zu realisieren.

Unterschied zwischen Hoch- und Tiefbau

Der Unterschied zwischen Hochbau und Tiefbau ist wesentlich für das Verständnis des Bauwesens. Während der Hochbau sich auf die Errichtung und Gestaltung von oberirdischen Gebäuden konzentriert, befasst sich der Tiefbau mit Infrastrukturbauten, die unter der Erde liegen. Beispiele für Tiefbauprojekte sind der Bau von Straßen, Brücken, U-Bahn-Tunneln und Entwässerungssystemen. Hochbauprojekte hingegen umfassen die Konstruktion von Gebäuden, bei denen architektonische Gestaltung und funktionale Nutzung im Vordergrund stehen.

Projektarten im Hochbau

Hochbauprojekte sind vielfältig und können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, je nach Art und Nutzung des Bauwerks. Zu den häufigsten Projektarten im Hochbau gehören:

  • Wohngebäude: Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser und Hochhäuser zur Wohnnutzung.
  • Bürogebäude: Gebäude, die als Arbeitsstätten für Unternehmen dienen.
  • Gewerbe- und Industriegebäude: Bauten für Produktion, Lagerung und Verkauf von Waren.
  • Öffentliche Gebäude: Schulen, Krankenhäuser, Museen und andere Gebäude für öffentliche Zwecke.

Welche Bauweisen kommen am häufigsten zum Einsatz?

Im Hochbau gibt es mehrere gängige Bauweisen, die je nach Projektanforderungen und Budget gewählt werden. Zu den häufigsten Bauweisen zählen:

  • Massivbauweise: Diese Bauweise zeichnet sich durch den Einsatz von massiven Baustoffen wie Beton, Mauerwerk oder Naturstein aus. Sie bietet eine hohe Tragfähigkeit und Brandbeständigkeit, ist jedoch zeit- und kostenintensiv. Häufig gewählt für Wohngebäude und öffentliche Bauten aufgrund ihrer Robustheit und Langlebigkeit.
  • Skelettbauweise: Hierbei wird ein tragendes Gerüst aus Stahl oder Stahlbeton errichtet, das die Lasten des Gebäudes trägt. Die Wände haben hauptsächlich eine raumabschließende Funktion. Diese Bauweise ermöglicht eine flexible Raumaufteilung und eine schnelle Bauzeit. Ideal für Büro- und Gewerbegebäude, die eine flexible Raumgestaltung und schnelle Errichtung erfordern.
  • Holzrahmenbauweise: Diese Bauweise verwendet tragende Holzrahmen und ist besonders im Wohnungsbau beliebt. Sie bietet eine schnelle Bauzeit und gute ökologische Bilanz, da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist.

Toleranzen im Hochbau: Arten und zulässige Abweichungen

Toleranzen im Hochbau beziehen sich auf die zulässigen Abweichungen von den Planmaßen, die bei der Herstellung und Montage von Bauteilen auftreten können. Diese Toleranzen sind in verschiedenen DIN-Normen festgelegt, die sicherstellen, dass die Bauqualität und Sicherheit trotz kleiner Abweichungen gewährleistet sind.

Arten von Toleranzen

Es gibt verschiedene Arten von Toleranzen, die im Hochbau relevant sind:

  1. Maßtoleranzen: Diese beziehen sich auf die zulässigen Abweichungen von den Nennmaßen der Bauteile.
  2. Formtoleranzen: Diese betreffen die zulässigen Abweichungen von der idealen Form eines Bauteils, wie Ebenheit, Geradheit oder Winkligkeit.
  3. Lagetoleranzen: Diese beziehen sich auf die zulässigen Abweichungen der Position eines Bauteils relativ zu einer Referenz.
  4. Oberflächentoleranzen: Diese betreffen die zulässigen Abweichungen der Oberflächenbeschaffenheit eines Bauteils, wie Rauheit oder Welligkeit.

Zulässige und akzeptable Toleranzen

Die zulässigen Toleranzen im Hochbau sind in den DIN-Normen genau definiert und hängen von der Art des Bauwerks und den spezifischen Anforderungen ab. Generell gelten folgende Richtlinien:

  • Maßtoleranzen: Kleinere Bauteile haben geringere Toleranzen, während größere Bauteile größere Abweichungen aufweisen dürfen.
  • Ebenheitstoleranzen: Abweichungen von der Ebenheit sollten so gering wie möglich gehalten werden, um eine gleichmäßige Belastung und ein ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild zu gewährleisten.
  • Winkligkeitstoleranzen: Toleranzen für Winkligkeit sind strenger, wenn Präzision und genaue Passung erforderlich sind, beispielsweise bei der Montage von Fassadenelementen oder tragenden Strukturen.

Die genauen Toleranzen und ihre Akzeptanzgrenzen sind in den spezifischen Normen festgelegt und müssen von den Bauleitern und Qualitätsprüfern streng überwacht und eingehalten werden. Abweichungen, die die zulässigen Grenzen überschreiten, müssen korrigiert werden, um die Sicherheit und Funktionalität des Bauwerks zu gewährleisten. In bestimmten Fällen können geringfügige Abweichungen geduldet werden, sofern sie die Gebrauchstauglichkeit und Sicherheit des Bauwerks nicht beeinträchtigen.

Hochbau: Wichtige Normen und Richtlinien

Mehrere DIN-Normen spielen eine zentrale Rolle bei der Festlegung der Toleranzen und Anforderungen im Hochbau:

DIN 18202: Toleranzen im Hochbau

Die DIN 18202 ist die zentrale Norm, die die Toleranzen für Bauwerke definiert. Sie legt die zulässigen Abweichungen für Maße, Ebenheiten und Winkligkeiten von Bauteilen fest. Hier sind einige wesentliche Toleranzen aus der aktuellen Fassung der DIN 18202:

  • Maßtoleranzen: Für Bauteile, die länger als 10 Meter sind, sind Abweichungen bis zu ±10 mm zulässig. Für kürzere Bauteile gelten entsprechend kleinere Toleranzen.
  • Ebenheitstoleranzen: Abweichungen in der Ebenheit von Decken und Böden werden durch Messpunkte und die maximale zulässige Abweichung definiert. Für Wohngebäude dürfen Abweichungen nicht größer als 4 mm auf 2 Meter Messlänge sein.
  • Winkligkeitstoleranzen: Die zulässigen Abweichungen in der Winkligkeit von Wänden und Ecken hängen von der Höhe und Länge der Bauteile ab und sind in spezifischen Tabellen festgelegt.

DIN 4172: Maßordnungen im Hochbau

Diese Norm legt Maßordnungen fest, um eine einheitliche und präzise Planung und Ausführung zu ermöglichen. Die DIN 4172 definiert die Grundlagen für das Baurichtmaß und Baunennmaß, die für die genaue Ausführung und Kontrolle von Bauwerken unerlässlich sind. Während das Baurichtmaß ein vereinfachtes und standardisiertes Maß ist, das die Planung und Ausführung erleichtert, ist das Baunennmaß präzise und spezifisch für jedes einzelne Bauteil oder Bauwerk. Die zulässigen Abweichungen von den geplanten Maßen betragen in der Regel ±1 cm für Bauteile von bis zu 3 Meter Länge und ±2 cm für längere Bauteile.

  • Was ist das Baurichtmaß?

Das Baurichtmaß ist ein festgelegtes Maß im Bauwesen, das auf einem Grundmodul von 100 mm basiert. Es dient als Referenzmaß für die Planung und Ausführung von Bauwerken und stellt sicher, dass die verschiedenen Bauteile und Elemente eines Gebäudes kompatibel und austauschbar sind. Das Baurichtmaß wird in den verschiedenen Phasen des Bauprozesses angewendet, um eine konsistente und koordinierte Planung und Bauausführung zu gewährleisten.

  • Was ist das Baunennmaß?

Das Baunennmaß, auch Nennmaß genannt, ist das theoretisch geplante Maß eines Bauteils oder Bauwerks, ohne Berücksichtigung von Toleranzen und Abweichungen. Es stellt das Sollmaß dar, das in den Bauplänen und technischen Zeichnungen angegeben ist. Das Baunennmaß bildet die Basis für die genaue Fertigung und Montage der Bauteile.

DIN 276: Kostenermittlung im Hochbau

Die DIN 276 ist eine wichtige Norm für die Kostenplanung und -kontrolle. Sie sorgt für eine einheitliche und transparente Kostenermittlung, die sowohl die Budgetierung als auch die Überwachung der Baukosten erleichtert. Diese Norm ist entscheidend für die finanzielle Planung und das Controlling von Bauprojekten.

DIN 4109: Schallschutz im Hochbau

Die DIN 4109 behandelt den Schallschutz und stellt sicher, dass Gebäude gegen Lärm von außen und zwischen den Räumen geschützt sind. Diese Norm ist besonders wichtig in Wohn- und Bürogebäuden, um den Komfort und die Gesundheit der Bewohner und Nutzer zu gewährleisten.

DIN 1055: Einwirkungen von Lasten auf Tragwerke

Die DIN 1055 regelt die Lastannahmen im Hochbau, die auf Tragwerke einwirken, einschließlich Windlasten auf Photovoltaikanlagen, Schneelasten und Nutzlasten. Die Toleranzen beziehen sich hier auf die Genauigkeit der angenommenen Lasten und deren Verteilung auf das Bauwerk. Es wird sichergestellt, dass die berechneten Lasten innerhalb bestimmter Grenzen variieren dürfen, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen.

Welche Probleme können durch Maßabweichungen entstehen?

Maßabweichungen können eine Reihe von Problemen verursachen, die die Qualität und Sicherheit eines Bauwerks beeinträchtigen können. Dazu gehören:

  • Strukturelle Schwächen: Abweichungen von den Planmaßen können die Tragfähigkeit und Stabilität des Bauwerks gefährden.
  • Erhöhte Kosten: Korrekturmaßnahmen zur Behebung von Maßabweichungen können zu erheblichen Mehrkosten führen.
  • Bauverzögerungen: Das Erkennen und Korrigieren von Abweichungen kann den Bauablauf erheblich verzögern.
  • Ästhetische Mängel: Abweichungen können zu sichtbaren Fehlern und ästhetischen Beeinträchtigungen führen, die den Wert des Gebäudes mindern.

Erlaubte Abweichungen sind in den jeweiligen DIN-Normen genau definiert. Diese Normen geben vor, welche Abweichungen noch innerhalb der Toleranzgrenzen liegen und somit akzeptabel sind. Abweichungen, die diese Grenzen überschreiten, müssen korrigiert werden, um die Integrität und Sicherheit des Bauwerks zu gewährleisten. In bestimmten Fällen können geringfügige Abweichungen geduldet werden, sofern sie die Funktionalität und Sicherheit nicht beeinträchtigen.

Den Hochbau digital revolutionieren

Die Digitalisierung bietet enorme Potenziale zur Verbesserung der Effizienz und Qualität im Bauwesen. Durch den Einsatz von Building Information Modeling (BIM) und anderen digitalen Tools können Planungsprozesse optimiert und Bauprojekte präziser und schneller umgesetzt werden.

BIM ermöglicht es, ein digitales Modell des Bauwerks zu erstellen, das alle relevanten Daten enthält. Dies erleichtert die Planung, Ausführung und Überwachung des Bauprojekts. Fehler und Abweichungen können frühzeitig erkannt und korrigiert werden, was zu einer höheren Bauqualität und geringeren Kosten führt.

Die Digitalisierung bietet auch neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Beteiligten im Bauprozess. Durch die Nutzung digitaler Plattformen können Architekten, Ingenieure, Bauunternehmen und andere Akteure in Echtzeit auf die gleichen Informationen zugreifen und effektiv zusammenarbeiten.

Darüber hinaus ermöglicht die Digitalisierung die Integration neuer Technologien wie 3D-Druck und Robotik in den Bauprozess. Diese Technologien können die Bauzeit verkürzen, die Bauqualität verbessern und die Kosten senken.

Die Einführung digitaler Technologien ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Es erfordert Investitionen in neue Technologien und Schulungen für die Mitarbeiter. Darüber hinaus müssen Standards und Normen für die digitale Planung und Ausführung entwickelt werden, um eine einheitliche und qualitativ hochwertige Bauausführung zu gewährleisten.

Trotz dieser Herausforderungen bietet die Digitalisierung enorme Chancen für den Hochbau. Sie kann dazu beitragen, den Bauprozess effizienter und nachhaltiger zu gestalten und die Qualität und Sicherheit der Bauwerke zu verbessern.

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