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Die HOAI und Kostengruppen nach DIN276

15.04.2025 Lesedauer: 6 min

Eine fundierte Bauplanung beginnt mit einer genauen Baukostenschätzung. Hier spielen die HOAI und Kostengruppen nach DIN276 eine essenzielle Rolle, da sie für eine systematische Kostenermittlung sorgen. Doch wie genau greifen diese beiden Systeme ineinander? Wie wirken sich die einzelnen HOAI Leistungsphasen auf die Kostenplanung aus? In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Baukosten nach DIN276, die verschiedenen Planungsstufen und die Bedeutung der HOAI Kostenermittlung. 

HOAI und DIN 276: Die Grundlagen der Baukostenplanung

Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) regelt die Vergütung der Planungsleistungen und unterteilt den Planungsprozess in neun HOAI Leistungsphasen, die von der Grundlagenermittlung bis zur Objektbetreuung reichen. Parallel dazu sorgt die DIN276 für eine standardisierte Gliederung der Baukosten in klar definierte Kostengruppen, etwa Grundstückskosten, vorbereitende Maßnahmen, Baukonstruktionen, technische Anlagen und mehr. Diese beiden Systeme ergänzen sich, sodass die im Rahmen der Kostenberechnung in Leistungsphase 3 der HOAI ermittelten anrechenbaren Kosten auf den Vorgaben der DIN276 basieren. 

Dabei fließen auch präzise Angaben zu den Baukosten nach DIN276 in den Berechnungen ein – diese liefern wichtige Richtwerte, die über den gesamten Projektverlauf zur Kostenkontrolle herangezogen werden können. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Erstellung einer fundierten Baukostenschätzung, die bereits in den frühen Phasen der Planung die Entscheidungsgrundlage bildet. 

Die wichtigsten Phasen der Baukostenberechnung

Je nach Projektstatus gibt es unterschiedliche Methoden zur Kostenermittlung.

  • Kostenschätzung (Frühe Planungsphase)

Die Kostenschätzung erfolgt in einer frühen Planungsphase und basiert auf überschlägigen Werten und Vergleichsprojekten. Die Kostenschätzung und dessen Genauigkeit ist in dieser Phase noch relativ grob, verbessert sich jedoch mit zunehmender Planungstiefe. 

 

  • Kostenberechnung (Leistungsphase 3)

Die Kostenberechnung der Leistungsphase 3 dient zur detaillierteren Ermittlung der Baukosten basierend auf ersten konkreten Planungen. Sie ist ein wichtiger Schritt in der HOAI Kostenermittlung, da sie als Grundlage für die Honorarermittlung herangezogen wird. 

 

  • Kostenanschlag und Kostenfeststellung

Der Kostenanschlag nach DIN276 erfolgt nach der Ausschreibung und gibt einen detaillierten Überblick über die tatsächlich erwarteten Baukosten. Die abschließende Kostenfeststellung basiert auf den realen Baukosten nach Fertigstellung und dient zur endgültigen Abrechnung des Projekts. 

Von der Schätzung zur Feststellung: Die Kostenermittlung entlang der HOAI

Um den Zusammenhang zwischen den HOAI Leistungsphasen und den unterschiedlichen Stufen der Kostenermittlung zu verdeutlichen, folgt eine Übersichtstabelle. Diese stellt dar, in welcher Phase welche Form der Kostenplanung angewendet wird und wie die verschiedenen Stufen der Kostenermittlung – von der groben Schätzung bis zur finalen Kostenfeststellung – entlang der HOAI und Kostengruppen nach DIN 276 miteinander verknüpft sind. 

 

LeistungsphasenBeschreibung Kostenermittlungsstufe
LP 1: Grundlagenermittlung Erste Erfassung von Projektparametern Erstellung eines groben Kostenrahmens basierend auf ersten DIN 276 Kostengruppe
LP 2: Vorplanung Entwicklung von Konzepten und Vorentwürfen Erste, grobe Baukostenschätzung (erste Version der HOAI Kostenschätzung)
LP 3: Entwurfsplanung Detaillierte Ausarbeitung des Projekts Ausführlichere Kostenberechnung
LP 4: Genehmigungsplanung Vorbereitung und Einreichung von Genehmigungsunterlagen Ergänzende Kostenkontrolle auf Basis finaler Entwurfspläne
LP 5: Ausführungsplanung Erstellung detaillierter Werkpläne Verfeinerung der Kostenplanung unter Berücksichtigung spezifischer Details
LP 6: Vorbereitung der Vergabe Erstellung von Leistungsverzeichnissen und Ausschreibungen Erstellung eines verbindlichen Kostenanschlags
LP 7: Mitwirkung bei der Vergabe Überprüfung und Vergleich von Angeboten Aktualisierung des Kostenanschlags im Projektverlauf
LP 8: ObjektüberwachungKontrolle des Baufortschritts und laufende KostenkontrolleFinale Kostenfeststellung, Abgleich der tatsächlichen Kosten
LP 9: Objektbetreuung Nachbetreuung und Dokumentation der Projektergebnisse Evaluierung und Zusammenfassung der Kostendaten für zukünftige Projekte

 

Diese Tabelle zeigt, wie sich die Genauigkeit der Kostenermittlung in den verschiedenen Phasen steigert – beginnend bei einer groben Baukostenschätzung bis hin zur exakten Erfassung in der finalen Phase. So entsteht ein nahtloser Übergang von den HOAI Leistungsphasen zu einer detaillierten und transparenten Kostenplanung. 

Warum ist die Kostenschätzung so wichtig?

Eine präzise Baukostenschätzung ist essenziell für jedes Bauprojekt. Sie stellt sicher, dass Bauherren realistische Finanzierungspläne erstellen können und spätere Kostenüberschreitungen vermieden werden. Eine detaillierte Planung nach HOAI und Kostengruppen nach DIN276 ermöglicht eine sichere Steuerung der Baukosten und sorgt für eine erfolgreiche Projektumsetzung.  

Die Kombination aus HOAI und Kostengruppen nach DIN276 bietet eine solide Basis für die Baukostenermittlung. Wer sich frühzeitig mit der HOAI Kostenermittlung und den DIN276 Kostengruppen auseinandersetzt, stellt sicher, dass sein Bauprojekt finanziell auf stabilen Beinen steht. Eine strukturierte und professionelle Herangehensweise an die Baukosten nach DIN276 sorgt für eine reibungslose Umsetzung und verhindert unvorhergesehene Kostensteigerungen. 

Baukostenplanung im Fokus: Diese Herausforderungen gilt es zu meistern

Trotz moderner Hilfsmittel stehen Planer oft vor Herausforderungen: 

  • Datenunsicherheiten: Frühzeitige Baukostenschätzungen beruhen häufig auf groben Annahmen, weshalb die Kostenschätzung und dessen Genauigkeit in dieser Phase begrenzt sein kann. 
  • Planungsänderungen: Während der Projektentwicklung können unvorhergesehene Änderungen auftreten, die eine Anpassung der detaillierten Kostenermittlung in den Leistungsphase erforderlich machen. 
  • Regionale Unterschiede: Die Baukosten nach DIN276 können je nach Region variieren, weshalb kontinuierliche Aktualisierungen der zugrunde liegenden Kennzahlen notwendig sind. 

Diese Faktoren erfordern eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Kostenschätzung. Durch eine enge Abstimmung aller Projektbeteiligten und den gezielten Einsatz moderner Softwarelösungen lassen sich Kostenrisiken frühzeitig erkennen und minimieren. So bleibt die Baukostenplanung auch bei unerwarteten Herausforderungen präzise, transparent und verlässlich. 

Die zentralen Vorteile einer detaillierten Baukostenplanung

Mehrere DIN-Normen spielen eine zentrale Rolle bei der Festlegung der Toleranzen und Anforderungen im Hochbau:

Bessere Planbarkeit

Eine detaillierte Baukostenschätzung schafft frühzeitig Klarheit und ermöglicht fundierte Entscheidungen in jeder Projektphase.

Maximale Transparenz

Jede Stufe der Kostenplanung, von der groben Vorplanung bis zur finalen Kostenfeststellung, wird lückenlos dokumentiert.

Höhere Effizienz

Digitale Tools übernehmen Berechnungen automatisch und sparen wertvolle Zeit und Ressourcen.

Geringeres Kostenrisiko

Eine präzise HOAI Kostenermittlung minimiert finanzielle Überraschungen und hilft, das Budget stabil zu halten.

Bessere Vergleichbarkeit

Die Einteilung in DIN276 Kostengruppen ermöglicht eine strukturierte Analyse und den direkten Vergleich mit ähnlichen Projekten.

Die Zukunft der Baukostenplanung im digitalen Zeitalter

Mit fortschreitender Digitalisierung wird der Einsatz von BIM (Building Information Modeling)  weiter zunehmen. Digitale Modelle ermöglichen es, Kosten in Echtzeit anzupassen und den gesamten Planungsprozess transparent zu dokumentieren. Dabei bleiben die Grundlagen der HOAI und der Kostengruppen nach DIN276 essenziell – sie liefern den Rahmen, in dem auch zukünftige Technologien optimal integriert werden können. 

Zukünftige Entwicklungen werden voraussichtlich auch die HOAI Leistungsphasen weiter differenzieren und noch präzisere Methoden der Kostenermittlung ermöglichen. Dies führt zu einer noch besseren Integration von Planung, Vergabe und Bauausführung, wodurch Bauprojekte noch wirtschaftlicher und effizienter realisiert werden können. 

Fazit

Eine strukturierte Baukostenplanung ist das Rückgrat erfolgreicher Bauprojekte. Die HOAI Leistungsphasen bilden dabei den roten Faden, an dem sich sämtliche Planungs- und Kostenprozesse orientieren. Mit der DIN276 als verbindlichem Rahmen lassen sich Baukosten frühzeitig einschätzen, nachvollziehbar dokumentieren und präzise steuern – von der ersten Schätzung bis zur finalen Abrechnung. 

Umso wichtiger ist es, diese Struktur im digitalen Arbeitsalltag zu erhalten. Durch den Einsatz von Software-Lösungen wie PAVE profitieren alle Projektbeteiligten von einer effizienten und klar strukturierten Zusammenarbeit. Die automatische Versionierung gewährleistet, dass alle Änderungen nachvollziehbar dokumentiert und ältere Versionen jederzeit wiederhergestellt werden können – ideal für transparente Arbeitsprozesse. Mit dem granularen Rechtemanagement wird präzise gesteuert, wer auf welche Inhalte zugreifen oder Änderungen vornehmen darf, was die Datensicherheit erhöht und die Übersichtlichkeit verbessert. Automatische Benachrichtigungen halten alle Beteiligten kontinuierlich auf dem Laufenden, wodurch Reaktionszeiten verkürzt und Informationsverluste vermieden werden. Darüber hinaus ermöglichen individuell anpassbare Workflows die digitale Abbildung unternehmensspezifischer Prozesse – für eine nahtlose Integration in bestehende Strukturen und eine nachhaltige Effizienzsteigerung im Projektalltag.

Für alle Projektbeteiligten bedeutet das vor allem eines: Mehr Sicherheit, Effizienz und Übersichtlichkeit. Die enge Verzahnung von technischer Lösung und den logischen Strukturen der HOAI sichert nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern verbessert auch die tägliche Zusammenarbeit im Team.  

PAVE schafft Ordnung, wo andere den Überblick verlieren – und sorgt dafür, dass kein Dokument und keine Phase verloren gehen.  

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